BVNON trifft sich mit Bundes- und Landtagsabgeordneten zur geplanten EU-Pflanzenschutzreduktion
„Man sollte die Innovationsbereitschaft von Landwirtinnen und Landwirten nicht unterschätzen“, betonte Boris Erb (BVNON) bei einem Austausch zur aktuellen Diskussion um ein pauschales Pflanzenschutzverbot in sensiblen Gebieten.
Anlass war ein Treffen zwischen Politik und Landwirtschaft zu diesem Thema. Die Bundestagsabgeordnete Anja Schulz (FDP), ihr Kollege von der SPD, Jakob Blankenburg, sowie der Landtagsabgeordnete Jan Henner Putzier (SPD) waren der Einladung des BVNON auf den Hof Schwutke in Holdenstedt (Landkreis Uelzen) gefolgt.
Weil die aktuell diskutierten EU-Pläne eines Verbots von Pflanzenschutzmitteln in Schutzgebieten die Landwirtschaft massiv treffen würde und damit auch weitreichende Konsequenzen für die ländlichen Räume insgesamt hätte, war der Bedarf an Austausch groß. Grundsätzlich war man sich einig: Eine Reduktion von Pflanzenschutz sollte weiterhin verfolgt werden, mit ambitionierten, aber auch realistischen Zielen – wie im Nds. Weg bereits gemeinsam festgehalten, mahnte Carsten Hövermann.
Man müsse Anreize schaffen und nicht mit pauschalen Verboten die Akzeptanz für die Sache gefährden. „Es gibt nicht nur eine Stellschraube, Landwirtschaft ist so komplex. Wir drehen eher an hundert Schrauben und werden eine Reduktion schaffen, wenn man uns lässt“, ist sich Boris Erb (BVNON) sicher. Bisherige Bemühungen wie der Niedersächsische Weg zeigen, dass man Kooperation ernst nimmt. Dieser gemeinsame Weg würde aber durch die pauschalen Verbote torpediert werden.
Als Beispiel für die Innovationsmöglichkeiten innerhalb der Landwirtschaft und als Ausblick in die nahe Zukunft, stellten Vertreter des Landmaschinenhandels eine moderne Pflanzenschutzspritze vor, die bereits in einigen Sonderkulturen Anwendung findet. Diese Spritze kann mittels Fototechnik und KI Kultur von Beikraut unterscheiden und spritzt gezielt nur dort, wo ein Herbizid nötig wird. Dass sie dadurch deutlich weniger Mittel braucht, bestätigte Dominic Schwutke, der dieses Modell bereits in Zwiebeln genutzt hatte. Einsparungen von bis zu 80 % je nach Beikrautdruck, sind durchaus realistisch. Es ist abzusehen, dass diese Technologie ebenso wie moderne Hacktechnik, auf noch mehr Betrieben Einzug finden wird. So könne man Erträge absichern, Ernährungssicherheit erhalten und gleichzeitig die Natur mehr als bisher schonen.
Die Vertreter der Politik zeigten Verständnis für die Argumente und die technischen Möglichkeiten und boten an, dass man sich zeitnah erneut zu diesem Thema austauscht. Pauschale Verbote seien zu meiden und der kooperative Ansatz zu bevorzugen, war man sich einig.
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