Winterveranstaltungen des BVNON
Am 22. und 23. November fanden die diesjährigen Winterveranstaltungen bzw. Bezirksversammlungen des BVNON statt - in Uelzen, in Oerzen im Landkreis Lüneburg, und der Startschuss fiel am 22. November um 10 Uhr im Gasthaus Grönecke in Breese in der Marsch. Im bereits weihnachtlich geschmückten Saal fanden sich 54 Mitglieder zur Versammlung in Präsenz ein. Robert Rippke aus dem Lüchower Vorstand begrüßte die Mitglieder und stellte die Inhalte vor, die im Rahmen der Veranstaltung besprochen werden sollten.
BVNON-Geschäftsführer Johannes Heuer und Stellvertreter Aaron Jaschok, sowie Carsten Hövermann und Boris Erb vom Lüneburger Vorstand führten durch die verschiedenen Themen der Veranstaltung. Johannes Heuer informierte über den aktuellen Stand beim Niedersächsischen Weg und ging auf die geplanten ökologischen Stationen ein. Heuer wies daraufhin, dass es aus seiner Sicht vor allem an geeigneter Maßnahmenumsetzung mangele, die der Natur dann auch richtig helfen: „Tolle Konzepte gibt es immer wieder“, betonte Heuer aber keine Umsetzung. Er drückte seine Hoffnung aus, dass es im neuen Jahr besser werde.
Auch auf das Dauerthema „Rote Gebiete“ ging der BVNON-Geschäftsführer ein. Deutlich wurde, dass sich die Betroffenheit niedersachsenweit verschoben hat. Es gibt nun fünf rote Messstellen im Gebiet Lüchow-Dannenberg Von einem Verursacherprinzip sind wir nach wie vor weit entfernt, so Heuer. Das System müsse gerechter werden lautete seine Forderung.
Mit Blick auf den Entwurf der EU-Kommission zur Pflanzenschutzmittelreduktionsverordnung betonte Heuer, dass auch und sogar, Landschaftsschutzgebiete mit dabei seien und diese Verordnung die gesamte Branche betreffe. Dies gelte auch für Biobetriebe, die dann z.B. kein Kupfer mehr einsetzen dürfen. Der BVNON ist mit allen Beteiligten zu diesem Thema in Gesprächen, so seine Botschaft.
Der stellvertretende Geschäftsführer des BVNON, Aaron Jaschok, berichtete über die Kappungsgrenze bei Agrarumweltmaßnahmen, die besonders solche Maßnahmen betreffen, die die Biodiversität fördern. Auch das Thema Wasserrückhaltung und Beregnung stellte Jaschok vor. Eine besondere Herausforderung für uns Landwirte sei es, dass es nun viele Menschen gebe, die Probleme mit der Wassernutzung haben. Dies werde unter anderem sichtbar an der Gründung der Bürgerinitiative „Unser Wasser“ im Landkreis Lüneburg. Dies werfe auch einen stärkeren Fokus auf uns Landwirte als Beregner: "Wenn uns die Mütze vom Kopf fliegt, sollten wir nicht beregnen!", mahnte er. Johannes Heuer ergänzte an dieser Stelle die aktuelle Genehmigungssituation.
Das Lüneburger Vorstandsmitglied Carsten Hövermann, stellte zunächst sich den Mitgliedern vor und anschließend das Thema Energieversorgung. Der BVNON freue sich, dass wir mit der EVDB AG Strompreisverträge abgeschlossen haben und unsere Mitglieder in dieser Zeit davon noch enorm profitieren können, hob Hövermann hervor. "Die Rahmenverträge waren sehr vorteilhaft in diesem Jahr", freute sich Hövermann mit Blick darauf, dass die EVDB AG nicht vom Sonderkündigungsrecht für unsere Mitglieder Gebrauch gemacht hat.
Die Erlösabschöpfung der Bundesregierung sei momentan einer der Hauptpunkte bei uns, fuhr er fort. Hövermann betonte, dass es dabei nicht um eine Gewinnabschöpfung gehe, sondern um eine Erlösabschöpfung, denn der Staat benötige das Geld schnell und wolle nicht bis zum nächsten Jahr warten. Daher mache man jetzt in allen Bereichen fragwürdig Klimmzüge. Bis heute liege kein schlüssiger Gesetzesentwurf vor. Beim Thema Biogas habe sich der BVNON besonders engagiert. BVNON und Fachverband Biogas haben gemeinsam mit vielen Bundespolitikern gesprochen, um eine Ausnahme für Biogas zu erreichen. In Teilen habe es dabei eine gute Resonanz gegeben.
Auch beim Thema Einlagerung von Gärresten setzt sich der BVNON ein. Eine Umwidmung von Lagerstellen für Wirtschaftsdünger sollte unbürokratischer möglich sein, so dass man dort auch Gärsubstrat einlagern darf.
Beim Ausbau von Wind werde es noch weitere Möglichkeiten geben. Die Planungshoheit über den Ausbau von FFPV hat die Kommune. Der BVNON hat sich dafür eingesetzt, dass die landwirtschaftliche Nutzfläche berücksichtigt wird, und man genau guckt, wo eine PV Anlage hinpasst. Ein Konzept wurde mit dem Landesverband entwickelt um abwiegen zu können. Agrarstrukturen dürfen nicht auseinanderreißen, das muss unbedingt berücksichtigt werden. Carsten stellt die umgesetzten Projekte der BVNON Wind GmbH vor, und informierte die Mitglieder über die Möglichkeiten einen Bürgerwindpark zu realisieren.
Weitere Themen bei der Versammlung waren die Öffentlichkeitsarbeit des BVNON (Interviews mit den der Landtagskandidaten, LEUE, Steckrübe, Social Media, Finka, IGW usw.). Abschließend stellte Dr. Helmar Kruse von der LDS den Mitgliedern Neuigkeiten in Sachen Krisenmanagement, Umsatzsteuer und Erneuerbare Energien vor.
Auch bei den Versammlungen in Uelzen und in Oerzen wurden den Mitgliedern diese und weitere Themen präsentiert.
Bild zur Meldung: Winterveranstaltungen des BVNON