Mitgliederversammlung des Bauernverbands Nordostniedersachsen e.V.

Am 15. November fand in Uelzen die Mitgliederversammlung des BVNON 2022 statt. Rund 70 Delegierte konnte der stellvertretende Vorsitzende Adolf Tebel im Rahmen seiner Versammlungseröffnung begrüßen. Es gebe viele Themen die uns zurzeit beschäftigen, stellte er eingangs fest. BVNON-Vorsitzender Riggert ergriff anschließend das Wort und ging kurz auf die aktuelle Agrarpolitik ein. Nach der Wahl in Niedersachsen befände sich alles noch in der Findung. Er wies auf die eine Woche später stattfindenden Winterveranstaltungen bzw. Bezirksversammlungen hin und kündigte an, sämtliche agrarpolitischen Themen in dem Rahmen ausführlich zu besprechen. AN diesem Tag gehe es vor allem um interne Themen, zu denen er ein Stimmungsbild haben möchte, ließ er wissen. Und das bezog sich vor allem auf die Öffentlichkeitsarbeit des BVNON.

BVNON-Geschäftsführer Johannes Heuer berichtete über die konkreten Projekte in der Öffentlichkeitsarbeit, wie zum Beispiel die Videos zur Landtagswahl für das Format „BVNON trifft“. Mit den Worten „Wir haben jetzt ein Video von der aktuellen Landwirtschaftsministerin“, lud er die Anwesenden ein, einen Blick auf den YouTube-Kanal des BVNON zu werfen. Des Weiteren ging Heuer auf die Zeitungsbeilage „Steckrübe“ ein. Die Redaktion der Zeitung obliegt dem BVNON, ergänzt durch Videos über Landwirtschaft. Wichtig seien die persönlichen Geschichten, so der BVNON-Geschäftsführer. Das Projekt „Landwirtschaft Entdecken und Erleben“ werde stärker nachgefragt seitens der Schule, über Mund-zu-Mund-Propaganda werde es weiterempfohlen: “Wir möchten das Angebot weiter ausbauen.“

BVNON Thorsten Riggert stellte anschließend die Image-Kampagne „Echt grün“ vor. Von insgesamt 31 verbliebenden Kreisverbänden machen 14 Kreisverbände bereits mit. Es ist gewünscht, dass die Zahl der Unterstützer zunimmt. Die Kampagne besteht aus Anzeigen im Internet, in den sozialen Medien oder an Bussen. Des Weiteren soll über Radio, Kino-Spots, Plakate den “gefühlten Fakten etwas entgegengesetzt“ werden. Nachbarkreisverbände wie Landvolk Celle oder auch Braunschweig usw. Um die Kampagne „Echt Grün“ zu finanzieren, müsste ein Zusatzbeitrag für die Mitglieder erhoben werden. Für drei Jahre habe man sich dann verpflichtet. Riggert äußerte die Sorge, dass Mitglieder aufgrund der zusätzliche Kosten aus dem BVNON eventuell austreten. Carsten Hövermann, Vorstandsmitglied aus Lüneburg stellte fest, dass bei „Echt grün“ nur unterschwellige Botschaften kommen sollen. Die Erwartungshaltung solle deshalb nicht zu riesig sein. Es gehe darum, langfristig etwas für unser Image tun. Bei den Nachbarkreisverbänden gebe es nach zwei, drei Jahren positive Rückmeldungen.

Ein weiteres Thema war die Kommunikation nach innen. BVNON-Vorsitzender Riggert stellte fest, oft sei die Frage, was macht eigentlich der Bauernverband? „Die Frage ist, wie kommuniziert man am besten mit den Mitgliedern? Woran liegt es, dass die Informationen, die fast wöchentlich rausgeschickt werden, anscheinend nicht hinreichend wahrgenommen werden?“, fragte er. BVNON-Geschäftsführer Johannes Heuer stellte fest, über social-media stoße man an Grenzen. Es sei wohl bis auf Weiteres sinnvoll über E-Mail die relevanten Informationen zu verschicken, da wir uns nur dann melden, „wenn wir wirklich etwas zu sagen haben“, so der Vorsitzende. Landwirt Friedrich Helmke nutzte die Diskussion um an der Stelle nochmal eine Botschaft an seine Berufskollegen zu schicken. Man solle sich nach außen öffnen, saget er, mit dem Traktor anhalten und Menschen mitnehmen, man könne bei einer solchen Fahrt vieles erklären. Danach sei das Bild der Bevölkerung vom Landwirt definitiv positiver.

Im späteren Verlauf der Veranstaltung stellte Johannes Heuer den Jahresabschluss 2021 vor. Kassenprüfer Johannes Hornbostel berichtete über die beanstandungsfreien Kassenprüfungen, die er gemeinsam mit Hinrich Flasche und Markus Kaufmann für das Jahr 2021 durchgeführt hatte. Der Vorstand und die Geschäftsführung wurden aufgrund dessen ohne Gegenstimme und Enthaltung entlastet. Als neuer Kassenprüfer wurde Jens Diersen aus Amelinghausen einstimmig gewählt.

Das Lüneburger Vorstandsmitglied Carsten Hövermann ergriff zum Abschluss noch einmal das Wort. Er berichtete, die öffentlich diskutierte „Erlösabschöpfung“ komme im Windbereich auf jeden Fall. Für Biogas arbeite man daran, dass es nicht soweit komme. Er berichtete zudem über die Reise des Landvolk-Präsidenten Holger Hennies nach Brüssel und die Gespräche zum Thema EU-Pflanzenschutzmittelreduktion. Demnach bedeutet der Entwurf für Niedersachsen, wo knapp 70% der Flächen einen Schutzstatus haben, dass auf diesen überhaupt keine PSM mehr eingesetzt werden dürften: „Das Ganze ist sehr viel schlimmer als Rote Gebiete“, warnte er. Er rief die Anwesenden dazu auf, an der Kundgebung dazu, am 25.11.2022 in Goslar, unbedingt teilzunehmen. “Es hatte immer einen Effekt, wenn wir uns engagieren. Lasst uns zusammenhalten.“